Rettungshunde
Seit Mitte des 17.Jahrhunderts züchteten die Mönche im Kloster und Hospiz St. Bernhard in der Schweiz eigene Hunde, die Vorfahren der heutigen Bernhardiner. Ihre Aufgabe war es, den verschneiten Weg zum Hospiz zu finden. Diese Hunde führten verirrte Menschen zum Kloster und retteten ihnen so das Leben.
1890 begann der Tiermaler Jean Bungartz mit der Ausbildung von Hunden im Sanitätsdienst. Sie sollten verwundete Soldaten aufspüren. Sie waren sehr gefragt. In England fing man in den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges damit an, Hunde auch in Trümmern zerbombter Häuser einzusetzen, um noch lebende Personen zu finden.
Aufgabe
Die Aufgabe einer Rettungshundestaffel besteht darin, vermisste oder verschüttete Menschen zu suchen und zu orten. Die Staffel steht rund um die Uhr bereit und hilft der Einsatzleitung, mit angepasster Einsatztaktik, die vermisste Person zu finden. Wurde das Rettungshundeteam fündig, versorgt es die gefundene Person direkt vor Ort und stellt die weitere Rettung sicher.
Ausbildung
Die Ausbildung ist umfangreich, kostenintensiv und nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Bis zur fertigen Ausbildung eines Teams können 2 bis 3 Jahre vergehen. Der Hundeführer wird neben einer Sanitätsausbildung auch in Funk und Einsatztaktik, sowie Orientierung im Gelände (Karte/Kompass) geschult. Außerdem bekommt er die Erste Hilfe am Hund vermittelt. Diese Kenntnisse werden jährlich aufgefrischt.
Prüfung
Ein Rettungshundeteam ist nach DIN 13050 definiert. Es besteht aus einem geprüften einsatzfähigem Hundeführer und seinem geprüften und einsatzfähigen Hund. Um einen einheitlichen Ausbildungsstand gewährleisten zu können, müssen sich Rettungshunde alle 24 Monate einer Prüfung (nach GemPPO) unterziehen. Die Prüfung erfolgt durch zwei unabhängige Prüfer.
Flächensuchhunde
Wenn größere Gebiete, z. B. Waldstücke oder Felder und Wiesen möglichst schnell nach einer vermissten Person abgesucht werden müssen, werden Flächensuchhunde angefordert.
Ein ausgebildetes Rettungshundeteam ersetzt ca. 50 Personen einer menschlichen Suchkette. Ein Hund besitzt ca. 220 Millionen Riechsinneszellen (im Vergleich: der Mensch ca. 5 Millionen). Ein Flächensuchhund stöbert mit hoher Nase freilaufend nach menschlicher Witterung und kann selbst bei schlechter Sicht und dichtem Unterholz einen Menschen in 300 Metern riechen und orten. Er benötigt keine Fährte und keinen Geruchsartikel der vermissten Person. Die Suche mit Hunden ist daher jederzeit möglich.
Wird der Hund fündig, zeigt er dies zuverlässig an. Das kann einerseits durch Verbellen geschehen, was bedeutet, dass der Hund in unmittelbarer Nähe der aufgefundenen Person bleibt und so lange bellt, bis der Hundeführer eintrifft. Eine weitere Anzeigeart ist das Freiverweisen. Hier läuft der Hund zum Hundeführer zurück und zeigt dort seinen Fund an. Anschließend führt der Hund seinen Hundeführer zur gefundenen Person.
Mantrailer
Hat man die Möglichkeit, eine vermisste Person direkt vom letzten Sichtungspunkt aus suchen zu können, ist der Mantrailer eine gute Wahl. Mantrailer (auch Personenspürhunde genannt) eignen sich besonders für die Suche nach verwirrten Menschen oder Kindern in bewohnten Gebieten und Städten, da diese Hunde an der Leine arbeiten. Es spielt für den Hund keine Rolle, ob er in der Stadt oder in natürlicher Umgebung sucht. Er folgt immer dem Individualgeruch der vermissten Person, auch über lange Strecken.
Damit der Hund weiß, welcher Spur er folgen soll, erhält er einen Geruchsartikel. Dies ist meist ein Kleidungsstück der vermissten Person. Es kann jedoch auch extra ein Geruchsträger angefertigt werden.
Hat der Mantrailer die gesuchte Person gefunden, zeigt er dies durch Vorsitzen, Anspringen oder Anbellen an. Auch das Ende einer Spur (Person ist zum Beispiel in einen Bus eingestiegen) muss der Hund anzeigen. Ebenso ist es wichtig, dass der Hund anzeigt, wenn gar keine Spur vorhanden ist.
Für Mantrailer gibt es im ASB eine eigene Prüfungsordnung, um auch hier einen hohen Ausbildungsstandard zu gewährleisten.
Förderverein der
ASB-Rettungshundestaffel Kronach e.V.
Siechenangerstraße 29
96317 Kronach
Tel.: 09261 506770
Mail: info@fv-rettungshunde-kc.de
Vorsitzende
Angela Hofmann
Anfragen
Info
In Notfällen können Sie die Rettungshundestaffel ASB Kronach über die Notrufnummer 112 anfordern.